Praxissemester beim internationalen Großprojekt: Lukas‘ Oman-Abenteuer

09.10.2024
Erlebe die Bauingenieurwelt durch Lukas' Augen: Im Interview gibt der Student Einblicke in sein Praxissemester bei STRABAG in Oman und seine Arbeit an einem Hochwasserschutzdamm. Hier verrät er, was ihn besonders beeindruckt hat und berichtet von seinen Highlights!

Lukas studiert Wirtschaftsingenieurwesen-Bau an der Hochschule Ruhr West. Teil seines Studiums ist ein Praxissemester, das er für 20 Wochen bei STRABAG Oman LLC absolviert. Genauer: beim Großprojekt eines Hochwasserschutzdamms in der Hauptstadtregion Maskat. Doch von vorne …

Lukas, warum hast du dich für dein Praxissemester bei STRABAG entschieden?

Lukas: Wer Bauingenieurwesen studiert oder in der Branche arbeitet, kennt STRABAG als internationalen Konzern. Ich habe mich zudem schon immer dafür interessiert, im Ausland zu arbeiten. Auf der Internetseite von STRABAG habe ich gesehen, welche internationalen Projekte es aktuell gibt und wo STRABAG weltweit agiert.

Mein Vater arbeitet international als Bauingenieur. Wenn es möglich war, haben wir ihn bei seinen Aufenthalten begleitet – so hat unsere Familie zum Beispiel für ein Jahr in Saudi-Arabien und zwei Jahre in Island gelebt. Das fand ich toll und kann mir deshalb später selbst solche Einsätze im Ausland vorstellen. So habe ich mich auch bewusst für eine Hochschule entschieden, die ein Praxissemester anbietet, um während des Studiums für ein paar Monate ins Ausland gehen zu können.

Wie läuft dein Praxissemester ab?

Lukas: Zu Beginn hat der vorherige Praktikant mir alles erklärt und mich auch mit allen Mitarbeitenden bekannt gemacht. In meinen ersten drei Wochen haben wir gemeinsam gearbeitet und er hat mir die Aufgaben schrittweise übergeben. Gerade, da es meine erste Arbeitserfahrung ist, fand ich es sehr gut, ihn für den Einstieg als Buddy zu haben. Gemeinsam mit dem Bauherrn habe ich Bauabnahmen durchgeführt und dabei auch die erbrachten Leistungen sowie die Rechnungen der Partner:innen überprüft.

Teil meiner Aufgaben sind auch das tägliche, wöchentliche und monatliche Berichtwesen der Baustelle sowie entsprechende Fotodokumentationen. Um den Fortschritt der Baustelle zu dokumentieren bin ich fast jeden Tag draußen auf der Baustelle. Das ist bei Temperaturen von bis zu 50 Grad schon eine Herausforderung für sich.

  • Direkt ab dem ersten Tag habe ich mich als Teil dieses Teams gefühlt, was mich sehr beeindruckt hat. Ich fahre immer mit einem guten Gefühl zur Arbeit und kann mich mit meinen Problemen und Fragen an alle wenden.

    Lukas
    Praktikant bei STRABAG Oman LLC

Spannend! Und was hat dich bei deiner Arbeit bisher besonders beeindruckt?

Lukas: Das würde ich gerne unter zwei Aspekten beleuchten, aus persönlicher und aus technischer Sicht.

Menschlich finde ich faszinierend, wie gut das internationale Team harmoniert und zusammenarbeitet. Die Hälfte des Teams im Baustellenbüro sind Omanis, die anderen kommen zum Beispiel aus Indien, Deutschland, Polen, Ägypten und Großbritannien. Direkt ab dem ersten Tag habe ich mich als Teil dieses Teams gefühlt, was mich sehr beeindruckt hat. Ich fahre immer mit einem guten Gefühl zur Arbeit und kann mich mit meinen Problemen und Fragen an alle wenden. Mein Vorgesetzter und Betreuer auf der Baustelle ist der technische Manager des Projekts, Piotr. Obwohl er natürlich viel zu tun hat, nimmt er sich immer Zeit für mich. Er erklärt mir alles im Detail und ich kann jederzeit zu ihm kommen.

Aus technischer Sicht finde ich die Art und den Umfang dieser großflächigen Baustelle sehr beeindruckend. Neben dem Hauptdamm und den Nebendämmen wird auch ein acht Kilometer langer Kanal gebaut, der zum Reservoir führt. Hier jeden Tag den Fortschritt zu sehen, ist besonders spannend.

Was denkst du, welcher Eindruck aus Oman wird dir besonders in Erinnerung bleiben?

Lukas: Die Gastfreundschaft der Omanis mir gegenüber – im Office und auch außerhalb der Arbeit habe ich mich immer willkommen gefühlt. Auch die Natur ist wunderschön hier! Maskat bietet viele Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten, wie zum Beispiel die Besichtigung der großen Sultan-Qabus-Moschee, Touren durch den sehr bekannten Wadi Shab oder auch ein Wochenende in dem Schildkröten-Reservoir in der Stadt Ras al-Jinz, das knapp zwei Stunden von Maskat entfernt liegt.

Während meines Praxissemesters haben sich freundschaftliche Beziehungen zu meinem Team entwickelt, die auch über die Zeit meines Praktikums Bestand haben werden. Die gemeinsamen Erlebnisse, wie sportliche Aktivitäten, gemeinsame Ausflüge oder das obligatorische Barbecue am Wochenende, werde ich sicherlich so schnell nicht vergessen.

  • Vom ersten Tag an habe ich mich weiterentwickelt – fachlich habe ich viel gelernt, mein Englisch ist deutlich besser geworden und natürlich bin ich durch meine Arbeit auch selbstbewusster geworden.

    Lukas
    Praktikant bei STRABAG Oman LLC

Was bedeutet Work On Progress für dich?

Lukas: In meinem Praxissemester erlebe ich Work On Progress im direkten Sinne täglich auf der Baustelle. Ich kann es aber auch auf mich ganz persönlich beziehen: Vom ersten Tag an habe ich mich weiterentwickelt – fachlich habe ich viel gelernt, mein Englisch ist deutlich besser geworden und natürlich bin ich durch meine Arbeit auch selbstbewusster geworden.

Eine tolle Entwicklung! Und wie geht’s nach dem Praxissemester für dich weiter?

Lukas: Zurück in Deutschland möchte ich meine Bachelorarbeit schreiben. Wenn es möglich ist, möchte ich danach gerne wieder an einem Projekt im Ausland arbeiten, da ich es mag, neue Menschen und Kulturen kennenzulernen und neue Erfahrungen zu sammeln. Am liebsten würde ich in den Oman zurückkommen, wenn es die Möglichkeit geben sollte.
In der Zukunft würde ich auch gerne meinen Master machen. Ich glaube, dass ich meine aktuelle Baustellenerfahrung im Studium sehr gut einbringen könnte.

Für die Zeit nach dem Master finde ich das Traineeprogramm bei STRABAG interessant. Und für die weitere Zukunft kann ich mir vorstellen, als Projektmanager im internationalen Bereich zu arbeiten.

Klingt nach einem Plan! Danke Lukas – für die vielfältigen Einblicke, schon mal gutes Gelingen bei deiner Bachelorarbeit und viel Spaß und Erfolg bei deiner weiteren Entwicklung! Vielleicht sprechen wir uns künftig wieder rund um eines unserer internationalen Projekte.