Gemeinsamer Erfolg: Wie STRABAG und ZÜBLIN die Enztalquerung realisieren
Wer schon einmal auf der A8 zwischen Karlsruhe und Stuttgart unterwegs war, der kennt das Nadelöhr bei Pforzheim. Hier verengt sich die Fahrbahn, bevor man das Enztal hinab- und wieder hinauffährt. Um diesen chronischen Staupunkt zu beseitigen, wird beim Projekt Enztalquerung bis 2026 der 4,8 Kilometer lange Autobahnabschnitt auf drei Fahrstreifen pro Fahrtrichtung erweitert. Da zusätzlich rund 1,1 Millionen Kubikmeter Boden bewegt werden müssen, handelt es sich um ein vielseitiges Projekt mit ganz besonderen Herausforderungen. Wie diese gemeistert werden, erzählen die verantwortlichen Projektleiter Tim und Johannes hier.
Was ist eure jeweilige Aufgabe bei der Enztalquerung?
Tim: Ich verantworte das Projekt als Gesamtprojektleiter.
Johannes: Meine Aufgaben sind die Projektleitung im Bereich Ingenieurbau sowie die stellvertretende Gesamtprojektleitung.
Welche speziellen Herausforderungen bringt das Projekt mit sich und was macht es besonders?
Tim: Die drei beteiligten Konzerneinheiten bei STRABAG und ZÜBLIN – Verkehrswegebau, Ingenieurbau und Spezialtiefbau – zusammenführen und leiten zu dürfen, sowie deren jeweilige Stärken optimal zu nutzen, ist eine tolle Erfahrung.
Johannes: Das Zusammenspiel ist deshalb besonders, da es als Splittingbaustelle und nicht in einer Arge geschieht. Dadurch ist ein besonders hohes Maß an Kommunikation erforderlich, um alle Beteiligten jederzeit optimal zu informieren. So erreichen wir gleichzeitig ein hohes Kosten- und Leistungsbewusstsein, was dem gesamten Projekt zugute kommt.
Tim: Das schaffen wir durch die gemeinsame Planung von Anfang an und einen offenen Umgang miteinander. Obwohl jede Einheit individuelle Lösungen für ihren jeweiligen Bereich findet, geschieht dies immer für den gemeinsamen Projekterfolg: Alle vertrauen einander und ziehen gemeinsam an einem Strang.
Welche Fähigkeiten und Expertisen sind vor diesem Hintergrund bisher am wichtigsten für den erfolgreichen Projektverlauf?
Tim: Sehr wichtig bei einem Projekt dieser Größe ist unsere hohe Kompetenz im Wertstrom- und Stoffstrommanagement. Ebenfalls essenziell ist das spezielle Fachwissen aus allen beteiligten Bereichen. Außerdem das bereits erwähnte Thema Kommunikationswege, um alle Beteiligten jederzeit informieren zu können. Dazu zählt auch, dass wir eine papierlose Baustelle haben, die gesamte Kommunikation – auch mit dem Auftraggeber – erfolgt digital.
Johannes: Wichtig ist neben der technischen Expertise die gemeinsame Arbeitsvorbereitung aller Beteiligten, dass wir vorbehaltlos aufeinander zugehen. Auch der der Einsatz von LEAN-Methoden auf der Baustelle sowie die Schlagkraft der Einheiten Verkehrswegebau und Spezialtiefbau im Bereich Maschinentechnik sorgen für einen erfolgreichen Projektverlauf.
Habt ihr ein persönliches Projekthighlight?
Johannes: Da gibt es viele! Hauptsächlich sind es die umfangreich vorbereiteten Vollsperrungen für den Brückenabbruch und Einhub sowie die Großbetonage des Überbaus der Brücke über die Enz mit einer Dauer von insgesamt 36 Stunden.
Tim: Neben dem tollen Team und den Ingenieurbauwerken ist es für mich das intelligent aufgestellte Massenmanagement des Gesamtprojekts. Auch freut es mich, alle Arten der Kompetenz der Kolleginnen und Kollegen der Abteilung Spezialtiefbau nutzen zu können.
Welche Nachhaltigkeitsaspekte werden bei der Enztalquerung berücksichtigt?
Tim: Sehr viele und umfassend. Ein wichtiger Punkt ist der Umgang mit den Bodenmassen, der schon in der Kalkulation berücksichtigt wurde. Wir haben dadurch nahezu keine Entsorgung von Rohstoffen wie Fels, Abbruchmaterial, Altasphalt und Altschotter, sondern können diese im Sinne der Nachhaltigkeit weiterverwenden. Neben dem Gewinn für die Umwelt sparen wir gleichzeitig Material- und Transportkosten ein.
Johannes: Dazu kommen optimierte Transportwege sowie Lärm- und Staubschutzmaßnahmen für die Anlieger:innen. Ressourcenschonung und Wiederverwendung – beispielsweise durch mineralische Kapselung von verlegten Rohrleitungen – sind wichtige Schritte in Richtung des zirkulären Bauens. Durch unsere Maßnahmen wurde die Baustelle der Enztalquerung von der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) als nachhaltige Baustelle vorzertifiziert, übrigens die erste im Bereich Verkehrswegebau in Deutschland.
Etwas allgemeiner gefragt: Was bedeutet Work On Progress für euch?
Johannes: Für mich bedeutet es, dass wir nicht zuschauen und abwarten, sondern entwickeln, führen und gestalten. Und zwar eine Zukunft, die Fortschritt und Nachhaltigkeit vereint. Hier verbinden sich die allgemeinen gesellschaftlichen Herausforderungen mit den Zielen des Konzerns.
Tim: Absolut! Dazu kommt, jeden Tag nach vorne zu schauen, Verbesserungen wie Schwächen zu erkennen und entsprechend zu handeln. Kurzum: Immer besser in unserem Tun werden und unsere vielfältigen Kompetenzen in innovative und nachhaltige Lösungen umsetzen.
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