Mit kreislauffähigem Bauen gegen die Wegwerfgesellschaft

02.02.2023
Marcus Ehrenberger arbeitet als Function Lead im Zentralbereich Sustainability Management bei STRABAG. Im Blogbeitrag gibt er spannende Einblicke in das Thema kreislauffähiges Bauen, sein Tätigkeitsfeld und wie er mit seiner Arbeit das Bauen von morgen nachhaltig zum Besseren verändern kann.
Bild eines Mitarbeiters am Arbeitsplatz

Kurz erklärt: Was genau versteht man unter kreislauffähigem Bauen?
Kreislauffähige Bauwerke sind so konzipiert, dass die Ressourcen so effektiv, so effizient und so lange wie möglich eingesetzt werden können. Dabei sollen möglichst wenig neue Ressourcen, sogenanntes Primärmaterial, eingesetzt werden, sondern solche, die bereits im Kreislauf waren, sogenannte Sekundärmaterialien. Der Gebäudebestand ist damit eine wertvolle Materialquelle für neue Bauwerke. Nach einem möglichst langen Lebenszyklus werden die Wertstoffe von kreislauffähigen Bauwerken in bestmöglicher Qualität wieder in den Kreislauf zurückgeführt. Kreislauffähiges Bauen bedeutet, dass wir uns vom Begriff "Abfall" verabschieden. Wenn wir wirklich in Kreisläufen denken, sprechen wir vielmehr von "Wertstoffen".
 
Was sind deine Aufgaben als Function Lead für Sustainability Management?
Der amerikanische Ökonom Peter F. Drucker hat die Funktion von Management einmal treffend beschrieben: "Make what is desirable first possible and then actual". Als Zentralbereich Sustainability Management machen wir genau das – mit Blick auf Nachhaltigkeit. Wir schaffen den strategischen Rahmen für die Nachhaltigkeitsziele des Konzerns und unterstützen die operativen Einheiten dabei, diese Ziele mit konkreten Maßnahmen und verlässlichen Daten zu erreichen.
 
Mein Team beschäftigt sich hierbei besonders mit den Themen nachhaltige Lieferketten, CO2-Bilanzierung von Bauwerken und Circular Economy. Beim Thema Circular Economy interessiert uns neben zirkulärem Bauen auch die Zirkularität auf unseren Baustellen. Wir wollen Wertstoffströme verbessern und so viel Material wie möglich in bester Qualität wieder in den Kreislauf zurückführen. Wir haben sehr viel Expertenwissen im Konzern. Ein wichtiger Teil unserer Arbeit ist es, die richtigen Personen an einen Tisch zu setzen, Wissen zusammenzuführen und Kräfte zu bündeln.
 
Wo siehst du aktuelle Herausforderungen in diesem Bereich?
Wir haben im Kern drei gesellschaftliche Herausforderungen der Nachhaltigkeit: Klimawandel, menschenrechtliche und umweltbezogene Risiken in komplexen Lieferketten und Ressourcenknappheit. Als Konzern wollen wir hierfür Lösungen schaffen und haben ambitionierte Ziele gesetzt. Es geht um die Dekarbonisierung der gesamten Wertschöpfungskette, faire Arbeitsbedingungen und Umweltschutz in der Lieferkette sowie um den Übergang in eine Kreislaufwirtschaft.
 
Wie gehst du an Problemlösungen heran?
Wir entwickeln strategische Ziele, brechen sie auf Maßnahmenebenen herunter und hinterlegen sie mit Kennzahlen. Hierfür ist die enge Zusammenarbeit mit operativen Einheiten und anderen Zentralbereichen notwendig. Für die Dekarbonisierung haben wir uns das strategische Ziel gesetzt: Klimaneutralität bis 2040 über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg. Dabei wollen wir in Teilschritten zuerst unsere eigenen Gebäude, dann die Baustellen, danach unsere Bauwerke und schließlich die Baustoffe klimaneutral stellen. Diese Teilziele werden mit einer Roadmap unterlegt und mit den operativen Maßnahmen verknüpft. Mit Blick auf faire Arbeitsbedingungen und Umweltschutz haben wir klare Anforderungen an unsere Lieferanten definiert. Außerdem haben wir risikobasierte Präventions- und Abhilfemaßnahmen eingeführt. Wir haben hier noch einiges vor und bauen gerade ein neues Team für Social Compliance auf.
 
Wie kannst du mit deiner Arbeit die Zukunft zum Besseren verändern?
Indem ich durch meine Tätigkeit an einem gesellschaftlichen Transformationsprozess mitwirke. Meine Vision sind klimapositive Gebäude, also Gebäude, die mehr Energie erzeugen, als sie verbrauchen, die die Luft säubern und die als Materialbanken wertgeschätzt und nach ihrer Nutzungsphase wieder vollständig in den Kreislauf zurückgeführt werden. Wir als Konzern, aber auch jeder Einzelne von uns kann Verantwortung übernehmen und durch seine Arbeit einen Teil dazu beitragen, das Bauen von morgen nachhaltig zum Positiven zu verändern.

#fortschrittbeginntmitdir

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