Fortschritt durch technische Pionierarbeit

24.11.2022
Beim Bau einer Umgehungsstraße im tschechischen Brandýs setzte das Team um Martin Kriz, BIM-Experte bei STRABAG Innovation & Digitalisation (SID), mit BIM2Field eine Vielzahl an digitalen Werkzeugen ein, um eine nahtlose Übertragung von Daten aus einem digitalen BIM-Modell direkt auf die Baustelle zu bringen. Mehr über seine Tätigkeit und die Innovation hinter dem Projekt gibt's hier.

Was ist deine Funktion bei STRABAG? 
Als BIM-Experte bei STRABAG Innovation & Digitalisation (SID) organisiere und begleite ich zusammen mit den operativen Einheiten die BIM-Pilotprojekte im Konzern und bin von Wien aus zuständig für Tschechien und die Slowakei. Brandýs war eines dieser Pilotprojekte. Meine Rolle war es, die ganze Entwicklung zu organisieren, die Tools auf die Projektbaustelle zu bringen, sodass die Kolleg:innen draußen alles haben, was sie für ihre Arbeit benötigen. Gemeinsam mit anderen Kolleg:innen der SID habe ich die Leute auf den Baustellen geschult und ihnen die Tools und Technik gezeigt.

Was war die Besonderheit im Projekt?
Beim Bau der Ortsumgehung im tschechischen Brandýs haben wir BIM2Field erfolgreich im Verkehrswegebau eingesetzt. Durch BIM2Field ist das, was bisher aufwendig auf unzähligen 2D-Bauplänen geplant werden musste, heute einfach und digital verfügbar. Das erleichtert und beschleunigt nicht nur den Workflow, sondern macht ihn auch nachhaltiger, denn BIM2Field steht für eine papierlose Baustelle. Zusätzlich verbessert das BIM-Modell durch den stetigen Informationsfluss die Planungsqualität und sorgt damit für einen effizienteren Bauablauf. Auf der Baustelle greifen verschiedene digitale Tools ineinander: Modellbasierte Planung sowie die Verarbeitung von Drohnen- und Satellitendaten ermöglichen eine Maschinensteuerung per GPS und die Visualisierung ausgeführter und anstehender Arbeiten in der Augmented Reality. Sämtliche Informationen werden hier direkt aus dem BIM-Modell extrahiert und für die Kolleg:innen auf der Baustelle digital verfügbar gemacht.

Was kann durch diese Technik optimiert werden?
Wir sind deutlich effektiver. Beispielsweise bei der Maschinensteuerung zeigen die Zahlen, wie viel schneller und genauer wir arbeiten können, wenn wir unsere Straßen bzw. Projekte so realisieren wie in Brandýs. Da haben wir eine deutliche Effektivitätssteigerung erreicht. Ich gehe über die Baustelle und kann mir jederzeit als Augmented Reality anzeigen lassen, wie es hier in Kürze aussehen soll und welche Arbeiten noch ausstehen. Ich sehe also visualisiert, was noch nicht finalisiert ist, kann in dem Modell Distanzen ablesen und sämtliche Daten zu meiner aktuellen Position auf der Baustelle abfragen. Zudem dient es uns als Qualitätssicherung, um Planungsfehler frühzeitig zu erkennen. Damit zeigen wir, wie komplexe Vorhaben im Verkehrswegebau digitalisiert und so effizienter und nachhaltiger gestaltet werden können.

Was bedeutet für dich „Work on Progress“?
Wenn ich auf andere Industrien und Branchen schaue, liegt die Baubranche in Sachen Digitalisierung eher hinten. Wir möchten, dass unsere Kolleg:innen draußen auf den Baustellen effizienter und nachhaltiger arbeiten können. Es gibt riesiges Potenzial, Prozesse durch innovative Ideen und digitale Tools zu optimieren. Ich glaube, wir können da noch viel bewegen, wenn wir Technologien wie diese auf unsere Baustellen bringen.